1970 spielte die Kapelle auf dem Killesberg und wurde zu Studioaufnahmen zum Südfunk Stuttgart eingeladen.
Am 08.12.1971 beschloß der Gemeinderat der Stadt Ludwigsburg, dass der Musikverein Oßweil mit Wirkung vom 01.01.1972 offiziell den Titel "Stadtkapelle Ludwigsburg" tragen darf.
Das 50-jährige Jubiläum wurde 1973 mit herausragenden Aktivitäten, wie Produktion einer Schallplatte, der Veranstaltung eines viertägigen Musikfestes, einem Kirchenkonzert in der Oßweiler Januariuskirche, dem Jubiläumskonzert in der Ludwigsburger Stadthalle und einer Seniorenfeier gefeiert.
Im Jahre 1974 fand ein Umbruch beim Musikverein Oßweil statt: Nach 20-jähriger Dirigententätigkeit legte Adolf Knopf 1974 sein Amt als Dirigent aus gesundheitlichen und zeitlichen Gründen nieder; und eine 14-jährige amerikanische Posaunistin aus Pattonville läutete die Emanzipation in der Kapelle ein. Vorher war es undenkbar, dass weibliche Musiker beim Musikverein ausgebildet wurden.
Bei der Spielerversammlung 1975 wurde unter vier Bewerbern der heutige Dirigent José Mali als neuer Dirigent der Kapelle gewählt. Eine Taktstockübergabe fand im Rahmen des Abschiedskonzertes für Adolf Knopf statt. Adolf Knopf wurde zum Ehrendirigenten ernannt.
Unter der Leitung von Kurt Rosenkranz wurde 1976 eine neue Jugendkapelle gegründet. Das Oßweiler Ausbildungsmodell wurde aus der Taufe gehoben: Der Dirigent José Mali sorgte für die Musiktheorie, und vereinseigene Instrumentalisten übernahmen die praktische Ausbildung.
1977 konnte die Kapelle zum ersten Mal zwei Musiker in die Ehe begleiten. Die zwei Klarinettisten Rolf und Thea eröffneten den Reigen der Musikerpärchen.
Das Jahreskonzert fand 1978 in der neu erbauten Oßweiler Mehrzweckhalle statt. Erstmals veranstaltete der Verein eine öffentliche Kinderweihnachtsfeier.
1979 fuhr die Kapelle für fünf Tage in die Heimat ihres Dirigenten. Über Paris, wo sie ein Konzert in der deutschen Botschaft gab, ging es nach Poitiers, der Heimatstadt von José Mali.
Das neue Ausbildungskonzept trug dann auch bald seine Früchte: Beim Wertungsspiel in Kornwestheim wurde in der Höchststufe mit dem Stück "Titanic" die beste Wertung aller teilnehmenden Orchester erzielt.