Der Instrumentalunterricht hat beim MVO einen hohen Stellenwert und wird weitestgehend von vereinseigenen Lehrerinnen und Lehrern durchgeführt. Typischerweise beginnen die Kinder die Ausbildung am Instrument im Alter zwischen acht und zehn Jahren. Optimale Voraussetzung ist die vorherige Teilnahme am Blockflötenunterricht. Dem Instrumentalunterricht steht ein etwa 3-monatiger Theoriekurs voran, der die entsprechenden musikalischen Grundlagen vermittelt. Nach bestandener Prüfung können dann dem Instrument die sehnlichst erwarteten ersten Töne entlockt werden.
Für diejenigen, die noch nicht genau wissen welches Instrument sie erlernen wollen, bietet der Musikverein während des Theoriekurses in einer Instrumentenvorstellung die Möglichkeit, verschiedene Instrumente auszuprobieren. Falls die Kinder kein eigenes Instrument besitzen, können Instrumente auch vom Musikverein geliehen werden. Voraussetzung dafür ist, dass der Verein das gewünschte Instrument zur Verfügung stellen kann.
Hier ein nicht immer ganz ernst gemeinter Überblick über die Instrumente, an denen beim Musikverein ausgebildet wird (aus der zugegebenermaßen etwas verzerrten Sicht eines Trompeters). Die Übersicht wird in Kürze vervollständigt:
Das Euphonium ist sozusagen das Cello des Blasorchesters. Es hat einen weichen und vollen Ton und klingt eine Oktave tiefer als ein Trompete.
Die Besonderheit: die Lautstärke wird beim MVO in "Scholl" gemessen, wobei ein Scholl sehr sehr laut ist.
Die Klarinette gehört zur Instrumentenfamilie der Holzblasinstrument. Der Ton wird über ein dünnes Rohrblättchen erzeugt, das durch Anstoßen in Schwingung versetzt wird. Die Tonhöhe wird, ähnlich wie bei einer Flöte, durch das Schließen von Metallklappen und Grifflöchern verändert. Die Klarinette gibt es in verschiedenen Stimmungen, bei uns im Orchester kommen die B-Klarinette und die wesentliche größere und eine Oktave tiefer klingende Bassklarinette zum Einsatz.
Umgangsssprachlich wird die Klarinette auch als Wurzel bezeichnet. Grundsätzlich ist eine Klarnette vielseitig verwendbar, und wenn es im Winter mal kalt wird kann man sie auch zum wärmen nutzen....
Bei der Posaune wird, wie bei allen Blechblasinstrumenten, der Ton durch Lippenschwingung erzeugt. Das besondere bei der Posaune ist der bewegliche Zug der es ermöglicht, die Tonhöhe frei zu variieren und damit auch besondere Effekte wie z.B. das Glissando zu erzeugen. Gleichzeitig liegt darin dann auch die große Herausforderung, nämlich den richtig Ton zu treffen. Posaunisten benötigen deshalb ein gutes Gehör.
Die Posaune, manchmal auch Hin- und Her-Trompete genannt, ist ein sehr altes Instrument, denn wie die Meisten wissen erklangen sie schon in Jericho. Heutzutage hallen sie jedes Jahr am ersten Juli-Wochenende hinter der Holderburg, wobei unsere Posaunen bislang - toi toi toi - noch nichts zum Einsturz gebracht haben.
Auch wenn die Querflöte in der Regel aus Metall angefertigt ist zählt sie zu den Holzblasinstrumenten. Im Orchester wird die Querflöte meist als Melodieinstrument eingesetzt. Sie besteht aus 3 Teilen, dem Kopf-, dem Mittel und dem Fußstück. Der Ton wird erzeugt, indem man über das Mundloch im Kopfstück bläst. Ihr kleiner Verwandter ist die Piccoloflöte, die eine Oktave höher klingt als die Querflöte. Sie ist das Instrument im Blasorchester, das am höchsten spielen kann.
Das Saxophon gehört, obwohl es aus Metall ist, zur Gruppe der Holzblasinstrumente. Der Grund hierfür ist, dass wie bei der Klarinette, der Ton mit Hilfe eine Rohrblatts erzeugt wird. Das Saxophon wurde von Adolphe Sax, einem Belgier, um 1840 erfunden und ist damit ein relativ junges Instrument. Das Instrument gibt es in 8 (!) verschiedenen Größen, nämlich als Sopranino-, Sopran-, Alt-, Tenor-, Bariton-, Bass-, Kontrabass- und Subkontrabass-Saxophon. Beim MVO kommen allerdings nur Sopran-, Alt-, Tenor- und Bariton-Sax zum Einsatz.
Das Sax macht hauptsächlich "tuuuut" und wird deshalb manchmal auch scherzhaft Honkophon (to honk=hupen) genannt. Inbesonders die tiefen Saxophone haben durchaus das Potential eine ausgefallene Schiffshupe zu ersetzen.
Die Trompete, die meist aus Messing gefertigt ist, zählt zu den hohen Blechblasinstrumenten und zeichnet sich durch eine hellen, strahlenden Klang aus. Es gibt sie mit Drehventilen, die hauptsächlich im Sinfonieorchester zum Einsatz kommen, und mit Pumpventilen (auch Perinet-Ventile genannt), die meist im Blasorchester zu finden sind. Der Ton wird, wie bei allen Blechblasinstrumenten, über die Lippenschwingung erzeugt. Die Tonhöhe kann durch die Lippenspannung und durch die Verlängerung der Luftsäule durch Drücken der Ventile variiert werden.
Die Trompete ist das schönste aller Instrumente (zumindest wenn man einen Trompeter fragt), allerdings empfinden das die Orchestermitglieder, die vor dem Trompetenregister sitzen müssen, erstaunlicherweise in aller Regel nicht so. Was die Meisten nicht wissen: Die Dynamiknotation unterscheidet sich von der des restlichen Orchesters. Das "f" bedeutet hier zwar auch Forte, das "p" steht aber für Power.
Die Tuba ist das größte und damit auch das tiefste Intrument bei den Blechblasinstrumenten. Sie bildet im Orchester das musikalische Fundament ohne das kein Musikstück richtig klingt. Während die Tubastimmen bei der klassichen Blasmusik zum Teil recht einfach sein können, kann moderen Literatur sehr anspruchsvoll sein. Deshalb sind gute Tubisten in jedem Orchester gesucht.
Aber nicht erschrecken, für Kinder und Jugendliche kommen bei uns sogenannte Kindertuben zum Einsatz, die etwas kleiner sind und damit auch von jungen Musikern gespielt und getragen werden können.
Während bei der traditionellen Blasmusik die Hörner meist zum Nachschlag verdammt waren ist bei modernen Stücken die Hornstimme in der Regel anspruchsvoll und oft solistisch. Horn gilt als das am schwersten zu spielende Blechblasinstrument aber keine Angst, auch hier gilt: üben hilft.
Das Waldhorn kann schön klingen, muss aber nicht. Deshalb wird es oft auch als Glücksspirale bezeichnet, den je nachdem wer in das Mundstück bläst kann das Ergebnis für den Dirigenten die eine oder ander Überraschung bereit halten.