Am Samstag, den 26. April 2025, feierte der Musikverein Ludwigsburg-Oßweil e.V. Stadtkapelle Ludwigsburg, ein besonderes Jubiläum: das 20. Meisterkonzert im Forum am Schlosspark. Unter der Leitung der Städtischen Musikdirektorin Susanne Bader präsentierte das Große Blasorchester ein facettenreiches Programm, in welchem das Publikum auf eine beeindruckende musikalische Reise quer über den amerikanischen Kontinent mitgenommen wurde.
(Fotos: Tobias Soyez)
Der Konzertabend begann mit dem mitreißenden Stück Olympic Spirit von John Williams – einer Komposition, die 1988 eigens für die Olympischen Spiele in Seoul geschrieben wurde. Ursprünglich als musikalische Untermalung für die Fernsehsendung zur Olympiaberichterstattung gedacht, bildete sie nun einen festlichen Auftakt für diesen besonderen Konzertabend.
Bereits im Anschluss folgte ein erster Höhepunkt des Abends: Solist Tim Schmitz begeisterte das Publikum mit seiner Interpretation des viersätzigen Werkes Four Pictures from New York. Begleitet wurde er dabei von Pianist Philipp Lingenfelser. Das Besondere: In jedem Satz präsentierte Schmitz ein anderes Saxophon – und damit eine neue klangliche Facette der Weltmetropole New York. In Dreamy Dawn etwa ließ das Sopransaxophon die Morgensonne hinter den Wolkenkratzern aufsteigen; mit dem Baritonsaxophon wurde das Publikum in einen verrauchten Tango Club versetzt. Sanfte Klänge des Tenorsaxophons zeichneten anschließend einen Sentimental Evening, ehe der letzte Satz Broadway Nights mit dem Altsaxophon die Lichter und das Treiben des Broadway zum Leben erweckte.
Nach diesem intensiven Großstadtaufenthalt setzte das Orchester die musikalische Reise mit dem Werk Oregon von Jacob de Haan fort. Hier wurden die weiten, abwechslungsreichen Landschaften des gleichnamigen US-Bundesstaats in ausdrucksstarken Klangbildern dargestellt.
Mit dem spritzigen Curtain Up! von Alfred Reed wurde der zweite Konzertteil eröffnet. Der symbolische Vorhang hob sich für weitere musikalische Höhepunkte – allen voran Danzón No. 2 des mexikanischen Komponisten Arturo Márquez. Die feurigen Rhythmen, die lateinamerikanische Leichtigkeit und die mitreißende Energie dieses Stücks sorgten für tosenden Applaus und Begeisterung im Saal.
Im Anschluss ging es musikalisch zurück in die Vereinigten Staaten: Zunächst in den MacArthur Park in Los Angeles und schließlich zurück nach New York City - diesmal allerdings mit einem britischen Akzent. Englishman in New York, berühmt durch Sting, wurde von Dr. Alexander Schell dirigiert, der sich in diesem Jahr wieder auch im Forum am Schlosspark ans Dirigentenpult stellte. Als musikalischer Chorführer stand er schon oft vor dem Orchester statt mit seiner Trompete mitten drin zu sitzen, bisher allerdings meist bei Anlässen wie dem Musikfest oder dem traditionellen Dreikönigsfrühschoppen. Als symbolischen Dank für seine tatkräftige Unterstützung übergab Susanne Bader ihm für dieses Stück den Taktstock und die Leitung des Orchesters und des Solisten.
Doch damit nicht genug: Tim Schmitz brachte auch ein ganz persönliches Projekt mit auf die Bühne. Mit Hilfe eines sogenannten Loopers verwandelte er sich in eine One-Man-Big-Band – Schicht für Schicht nahm er Klangmotive auf, kombinierte sie live und baute daraus einen jazzigen Soundteppich, der das Publikum erstaunte und entzückte.
Den offiziellen Abschluss des Abends bildete ein Medley der größten Hits von Frank Sinatra – ein passender Ausklang für ein Konzert, das ganz im Zeichen von Amerika stand. Natürlich ließ sich das Publikum damit nicht einfach abspeisen und erklatschte sich gleich zwei Zugaben.
Bei New York, New York führte die charmante Moderatorin Tanja Soyez, die durch den gesamten Abend begleitet hatte, das Publikum noch einmal durch die verschiedenen Instrumentengruppen des Orchesters. Mit einem Augenzwinkern und spürbarer Begeisterung stellte sie die Register vor, bevor das Orchester schließlich mit dem Marsch Semper Fidelis von John Philip Sousa den musikalischen Schlusspunkt setzte – ein traditionelles und kraftvolles Finale, das zugleich als offizieller Marsch des US Marine Corps gilt.
Das 20. Meisterkonzert war nicht nur ein musikalisches Highlight, sondern auch ein Zeichen für die kontinuierliche Entwicklung und das Engagement des Musikvereins Ludwigsburg-Oßweil e.V., Stadtkapelle Ludwigsburg. Die Kombination aus anspruchsvollem Programm, herausragenden Solisten und der professionellen Leitung durch Stadtmusikdirektorin Susanne Bader machte den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Anwesenden. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle auch den zahlreichen Sponsoren des Vereins, deren Unterstützung wesentlich zum Gelingen des Konzerts und zur nachhaltigen Förderung der musikalischen Arbeit beiträgt.
Fiona Soyez